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Ringen um eine Gedenkstätte für 61 Opfer eines Nazi-Massakers

09/04/2005 Kurier   

HADERSDORF Ein Massaker an 61 Menschen, verübt im April 1945 auf dem Friedhof von Hadersdorf im Bezirk Krems, sorgt auch heute noch für Unruhe. Die Tochter eines Opfers von damals beklagt den geringen Willen der heutigen Gemeindeführung zu Geschichtsaufarbeitung. Verhandlungen um eine Gedenktafel mit den Namen der Opfer verlaufen zäh. Der Bürgermeister will die Aktion auf "angemessene Größe" beschränken.

Zur Geschichte: Wegen des bevorstehenden Kriegsendes ließ der damalige Direktor des Gefängnisses von Krems/Stein politische Gefangene frei. Eine Gruppe von ihnen fragte in Hadersdorf ausgerechnet den örtlichen NSDAP-Chef nach dem Weg nach Wien. Der alarmierte die SS. Wenig später wurden 61 Menschen zusammengetrieben und unter Mithilfe örtlicher NSDAP-Größen ermordet.

Vor etwa zehn Jahren meldete sich Christine Pazderka, Tochter eines der Getöteten, bei der Gemeinde. Sie erreichte, dass Bürgermeister Bernd Toms an der Friedhofskapelle eine Tafel anbringen ließ. Toms: "Ich war zugezogen und hatte keine Ahnung davon. Ich habe gefragt, bin teilweise auf eine Mauer des Schweigens gestoßen."

Pazderka will eine größere Gedenkstätte, die alle Opfer nennt und die näheren Umstände ihres Todes erklärt. Toms zurückhaltend: Eine zusätzliche Tafel solle nicht größer sein als die bisherige. Dann reiche aber der Platz für die Namen nicht, so Pazderka.

NAMEN

Das örtliche Kriegerdenkmal ist indessen frisch renoviert. Es trägt die Namen aller gefallenen Soldaten. Franz Dörr, Obmann des Kameradschaftsbundes (ÖKB): "Manche wollten das Denkmal abreißen, weil alles so lange her ist, und nur eine Tafel anbringen. Aber es steht doch der Name meines Vaters drauf." Nun wollen sich Toms und Dörr um eine gemeinsame Lösung bemühen.

Bis dahin gibt es eine "virtuelle" Gedenkstätte im Internet. Die andeutet, dass Nachfahren damaliger Täter heute in der Gemeinde mitentscheiden.

INTERNET

http://www.gedenkstaette-hadersdorf.at

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