6. März 1946
Auf Antrag einer Angehörigen werden die Leichen der Ermordeten fast ein Jahr nach ihrer Erschießung exhumiert. Die aus Wien angereiste Gerichtskommission verpflichtet dazu einen Arbeitstrupp, der sich aus an den Ereignissen beteiligten ehemaligen Mitgliedern der NSDAP-Ortsgruppe Hadersdorf zusammensetzt. Ihm gehören u.a. der ehemalige Hadersdorfer Volkssturmführer Franz Pammer und der ehemalige Ortsbauernführer Josef Sumetzberger an.
In dem acht Meter langen und zwei Meter breiten, mannshohen Massengrab befinden sich die Leichen von 61, nur teilweise bekleideten Männern. Man entnimmt sie einzeln dem Grab und bettet sie zur Überführung nach Wien in Särge. Noch am selben Tag werden die ersten 25 auf zwei LKWs abtransportiert, und an das Institut für Gerichtsmedizin überstellt. 36 weitere Leichen, die in den nächsten Tagen folgen sollen, lässt man zunächst am Friedhof zurück.
9. März 1946 bis 29. April 1946 Die Getöteten werden am Institut für Gerichtsmedizin in Wien obduziert, doch nur 22 Männer können, zum Teil durch Angehörige, identifiziert werden. Bei diesen Toten handelt es sich um 14 Österreicher, 4 Kroaten, 3 Griechen und einen Tschechen, die Identität der 39 weiteren Opfer bleibt unbekannt.
Bei der Untersuchung stellt das Gerichtsmedizinische Institut fest, dass die meisten Getöteten ihren schweren Schussverletzungen erlagen. Diejenigen, die bei der Exekution nicht sofort den Tod fanden, hat man gemeinsam mit ihren toten Kameraden auf dem Friedhof von Hadersdorf verscharrt.
11. Mai 1946
Die Ermordeten werden im Rahmen einer Gedenkfeier in einem Massengrab im Wiener Zentralfriedhof Gruppe 40 beigesetzt, Reden halten Vertreter von ÖVP, SPÖ und KPÖ.
An der heutigen Grabstätte erinnert ein Gedenkstein an die Getöteten:
Gedenktafel am Zentralfriedhof, Wien.
Quelle: Alexander HORACEK / Katharina MOSER, „Zur Erschießung von 61 Menschen in Hadersdorf am Kamp am 7. April 1945“, Seminararbeit zum Forschungsseminar aus österreichischer Geschichte: „Nationalsozialistische Massenverbrechen zu Kriegsende 1945 in Österreich“, Wien 1994