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Die Ereignisse in Hadersdorf am Kamp am 6. und 7. April 1945
Ein Jahr später: Exhumierung der Ermordeten
Zwei Jahre später: Der Prozess gegen einige Verantwortliche
Liste der 61 Opfer und deren Kurzbiografie
Augenzeugen berichten
Erinnern & Vergessen seit 1945
Gedenken 2013
Lieder erinnern an SS-Massaker von Hadersdorf
Jugendliche forschen über NS-Zeit
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Meinungen und aktuelle Reaktionen
An den Bürgermeister von Hadersdorf, Herrn Dipl. Ing. Bernd Toms
Mit Entrüstung haben wir Ihr Vorgehen und Ihre Argumente gegen eine Initiative verfolgt, die sich der Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus und einem Stück verdrängter Geschichte Ihrer Gemeinde angenommen hat. Sie haben sich in Ihrer Funktion als Bürgermeister gegen diese Initiative gestellt und auf eine Art und Weise erneut "Ordnung" geschaffen, die keinen Zweifel darüber aufkommen läßt, auf welcher Seite Sie stehen. Wir fordern daher Ihren Rücktritt von allen politischen Funktionen,
Lagergemeinschaft Ravensbrück und FreundInnen
Das ungeheuerliche Verhalten der Gemeindeorgane anläßlich Eurer Gedenkveranstaltung hat mich sehr betroffen gemacht. Auch die Ereignisse um die beiden Lager Weyer haben in der Region des oberen Innviertels fast sechzig Jahre nicht sein sollen, und nur durch zähe Arbeit ist es gelungen, die Gemeinde zur Kooperation zu bewegen.
Lager Weyer
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann,
sicher ist Ihnen die Affäre um das unfaßbar schäbige Verhalten der Gemeinde Hadersdorf/Kamp, speziell ihres Bürgermeisters DI Bernd Toms, in Zusammenhang mit dem Gedenken an die dort ermordeten politischen Gefangenen der Strafanstalt Stein, bekannt: Zuerst hatte die Gemeinde den Auftrag für eine vorgesehene Gedenktafel an der Friedhofsmauer zurückgezogen, weil die vom Gedenkverein Hadersdorf und mit ihm von der Tochter eines der damals Ermordeten geplante öffentliche Erinnerung den politischen Würdenträgern offenbar zu wenig diskret erschien, dann erteilte Bürgermeister Toms den Auftrag, das vom Gedenkverein provisorisch errichtete Denkmal zu zerstören und die mit Kreide auf die Straße geschriebenen Namen der Ermordeten von der Feuerwehr wegspritzen zu lassen.
Dies alles im Frühjahr, am Freitag vor dem Palmsonntag, 61 Jahre nach dem Massaker, an seinem Ort, in einem Bundesland, dessen oberster politischer Repräsentant Sie sind, begangen von Mandataren Ihrer Partei. Aber weshalb äußern Sie sich nicht zu diesem Skandal?
Ich habe, sehr geehrter Herr Landeshauptmann, noch gut Ihren Aufruf im Ohr, anläßlich einer Veranstaltung in Floridsdorf, bei der Fritz Muliar Gedichte Ihres großen Landsmannes Theodor Kramer las und Sie, damals noch stv. Landeshauptmann, Ihre Rede mit dem Versprechen schlossen, „gegen Faschismus und Antisemitismus“ vorzugehen.
Herrn Toms hingegen ist mir deshalb bekannt, weil er anläßlich der Verleihung des Theodor Kramer-Preises in der Minoritenkirche von Stein in Ihrer Vertretung in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Preisträger (Schriftsteller, von denen zwei ins südamerikanische Exil fliehen konnten, einer die Mordlager Auschwitz und Buchenwald überlebt hat) und das Publikum begrüßte und zu diesem Anlaß Reden hielt, die ob ihrer unfreiwilligen Komik von den Anwesenden betreten und mit Kopfschütteln quittiert wurden. Daß er nun glaubt, die Erinnerung an die in Hadersdorf/Kamp von Nazis Ermordeten mit einer Feuerwehrspritze liquidieren zu müssen, darf, so gesehen, nicht überraschen. Erschreckend wäre es allerdings, wenn Sie als sein Landeshauptmann und Parteifreund durch Schweigen dieses Ver-halten guthießen. Deshalb bitte ich Sie, mit Wort und Tat dafür zu sorgen, daß die Angehörigen der 61 Ermordeten und alle, die ihren Willen nach einem würdigen, angemessenen Gedenken teilen, nicht weiter angefeindet und die Ermordeten selbst nicht länger verhöhnt werden.
Mit der Bitte um gelegentliche Auskunft über Ihr Vorgehen in dieser Sache und mit freundlichen Grüßen
Erich Hackl
Werter Herr Bürgermeister,
da ich aus der Ferne Ihre Angaben nicht prüfen kann und gewisses Misstrauen gegen über Amtsträger habe, welche sich auf die s.g. empörte Bevölkerung berufen, habe ich mich erlaubt, Ihr Mail an den Verein Gedenkstätte Hadersdorf und der Frau Abg. Petrovic, welche sich offensichtlich um diese ungustiöse Angelegenheit interessiert, weiterzuleiten.
Ihre Frage bzgl. für was ein Bürgermeister u.a. auch da sein soll dürfte Ihnen als, wie ich annehme, politisch gebildeter Mensch wohl leicht fallen. Gegen das Unrecht, auch wenn nicht alle dies einsehen wollen! Die Bezeichnung „Handvoll Aktionisten aus Wien“ kommt mir als Vorarlberger sehr bekannt vor, wenn Politiker keinen Rat mehr wissen, war es auch bei uns immer üblich auf „die aus Wien“ zu weisen. Dieser Feind kommt nun allmählich abhanden, jetzt ist „Brüssel“ an allem schuld.
Oder braucht man in Ihre Gemeinde inzwischen gar wieder einen Ahnenpass, von Bürgermeister, Pfarrer und Kameradschaftsbund abgesegnet?
Die Umstände warum und weshalb der Verein an die s.g. Feier der Gemeinde teilgenommen hat ist mir nicht bekannt – jedoch spricht das eher gegen die Gemeindeverantwortlichen, die ein solches Klima der Respektlosigkeit den Opfern das Faschismus gegenüber seit mehr als 60 Jahren tolerieren.
Paul Kat
Sehr geehrter Herr Payrleitner!
Zu Ihrem heutigen Kommentar im KURIER muss ich Ihnen leider mitteilen, dass er mich einiger Maßen entsetzt:
Man kann natürlich die unglaubliche Vorgangsweise des Hadersdorfer Bürgermeisters DI Bernd TOMS zu einer von ihm verwehrten Gedenkstätte für 61 NS-Opfer auch mit Hinblick auf den Gründonnerstag und die Passion Christi als vergebene „großartige Chance, Christentum einmal zu verdeutlichen“ darstellen, nur denke ich, dass man die Dimension des Vorfalls damit völlig unzulässig verniedlicht.
Tatsächlich halte ich nämlich die Vorgangsweise des Herrn Bürgermeisters für einen ziemlich beispiellosen, gänzlich profanen Skandal, dessen Erklärung mit „lokaler Eitelkeit“ neuerlich verharmlosen würde, zumal Sie obendrein schreiben: „Wie provinziell-borniert es im Detail zugegangen ist, will man eigentlich gar nicht wissen!“ Das sollte man aber, um die Angelegenheit keineswegs als „provinzielle Borniertheit“ oder gar „läppischen Vorfall“ reduzieren zu können, wie Sie das leider tun.
Herr Bürgermeister ist nämlich nicht nur ein unbedarfter Ortsvorsteher, dem man zu einer spontanen Entscheidung vielleicht schwere intellektuelle Überforderung nachsehen könnte, sondern auch noch Abgeordneter der ÖVP im Niederösterreichischen Landtag!
Somit ist auch sicher nicht auf „Dummheit“ zu plädieren, die da schlagend geworden wäre, sondern eindeutig eine Geisteshaltung anzunehmen, die den Herrn dazu nachhaltig veranlasst, die Errichtung der Gedenkstätte zu verhindern und der örtlichen Feuerwehrjugend sogar auftragen lässt, die Namen der NS-Opfer, die mit Kreide in Hadersdorf auf den Gehsteig geschrieben waren, wegzulöschen. (Ich darf dazu verweisen, dass an dem Massenmord in Hadersdorf auch Hadersdorfer Bürger beteiligt waren und mir durchaus nicht undenkbar erschiene, sollte deren schandhafte Beteiligung mit Rücksicht auf deren Nachkommen der eigentliche Grund sein, weshalb in Hadersdorf an das NS-Verbrechen nicht erinnert werden soll.)
Somit scheint mir schon krampfhaft weit her argumentiert, die gestörte bzw. behinderte Gedenkveranstaltung als vergebene „großartige Chance“ darzustellen, Christentum einmal zu „verdeutlichen und ernst zu nehmen“.
Verdeutlicht und ernst genommen gehörte in dem Fall nämlich primär das erwartbare Selbstverständnis der 2.Republik in der Beurteilung derartiger NS-Verbrechen und nunmehr die selbstverständliche Tatsache, dass der niederösterreichische Landtag, der ÖVP-Klub und der sonst omnipräsente LH Erwin PRÖLL natürlich dem „intellektuell und gefühlsmäßig überforderter“ Herrn Bürgermeister von seiner Überforderung durch einen Rücktritt abhilft. Alles Andere würde den Skandal auf höherer Ebene fortsetzen, - hier geht’s ja nicht um eine Gemeindeposse sondern um Ansätze zu einer die Blamage, die internationale Beachtung finden wird, sollte sie nicht raschest behoben werden.
Ich will Ihnen ja nicht unterstellen, dass Ihr „religiöses Unterfutter“ in dem Kommentar bloß dem Aussparen einer nahe liegenden Verantwortung der Landes-ÖVP dienlich sein sollte, - es tut mir aber leid mitteilen zu müssen, dass der Eindruck (gerade im KURIER) sehr wohl entstehen könnte.
Wolfgang Krisch
Vielen Dank für Engagement gegen das Vergessen! Ich finde es erschreckend, wie der Bürgermeister ihres Ortes auf Ihre Aktionen reagiert! Bitte führen Sie Ihren Kampf für Gerechtigkeit und für die Aufarbeitung der Geschichte fort!
Albert Scheiblauer
Die Vorkommnisse in Hadersdorf sind aufklärungswürdig. Eine Stellungnahme von Bürgermeister Toms ist, um die in Auftrag gegebene Abwaschaktion zu erklären, noch ausständig. Nach momentanem Stand sieht es so aus, als wäre Toms weder respektvoll noch umsichtig mit der Würde der NS-Opfer umgegangen. Dies muss für einen Landespolitiker aber auch für einen Kommunalpolitiker Voraussetzung sein. Jedem Versuch die NS-Gräueltaten einfach wegzuwaschen muss entschieden entgegengetreten werden. Gerade nach dem vergangenen Gedenkjahr müsste ein Landtagsabgeordneter aktiv an der Aufarbeitung der tragischen Ereignisse mitwirken. Die ÖVP NÖ ist aufgerufen die Vorfälle offen zu legen. Sollte dies nicht passieren, dann müsse Toms die Konsequenzen ziehen.
Karin Kadenbach, Landesgeschäftsführer SPÖ/NÖ
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
in einer Zeit, in der die "große Politik" bemüht ist, die schweren und folgenreichen Fehler der Vergangenheit einzusehen und symbolisch wiedergutzumachen (Letter to the Stars, Wiedergutmachungsfonds, etc.) passiert fernab der großen Öffentlichkeit eine zutiefst erschütternde Aktion gegen das Vergessen der Verbrechen der NS-Zeit. Als ich davon erfuhr, konnte ich es nicht fassen, dass so etwas im Österreich des Jahres 2006 möglich ist. Bitte nehmen Sie sich die Zeit und besuchen Sie die Website http://www.gedenkstaette-hadersdorf.at/
61 Menschen, die so tragisch ums Leben gekommen sind, diese letzte Ehre eines Andenkens zu erweisen, ist das Mindeste, was eine Gemeinde, in der diese Gräuel passiert sind, tun kann. Es sollen vor allem die jungen Menschen davon erfahren, die sicher nichts davon wussten. Ich wünsche mir eine öffentliche Gedenkstätte für diese 61 Menschen in Hadersdorf am Kamp.
Elisa Hebenstreit
Nicht nur, dass der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister Bernhard Toms seit langem die Errichtung eines offiziellen Mahnmals verweigert und eine geplante Erinnerungstafel am Friedhof verhindert, hat er jetzt das provisorisch errichtete Mahnmal zum Gedenken des Massakers sofort abtragen lassen und auch die örtliche Feuerwehrjugend zum Waschen der Straße vergattert. Toms ist damit als Landtagsabgeordneter und Bürgermeister untragbar - ich fordere ihn zum sofortigen Rücktritt aus beiden Funktionen auf.
Thomas Huber, Landesgeschäftsführer Grüne/NÖ
Ein VP-Bürgermeister und VP-Landtagsabgeordneter, der so auf ein Gedenken an Opfer des Nazi-Regimes reagiert ist völlig inakzeptabel und untragbar. Die VP NÖ ist nun gefordert rasch für politische Sauberkeit in den eigenen Reihen zu sorgen. Das Verhalten von Herrn Toms fordert seinen sofortigen Rücktritt als Bürgermeister und als Landtagsabgeordneter!
Bernhard Wieland, Landesvorsitzender SJ/NÖ
Wir danken Ihnen für Ihre Unermüdlichkeit den Opfern und den Tätern ein Gesicht, und die notwendige Geschicht wiederzugeben. Wir werden Ihnen von unserer Seite die notwendige Unterstützung zukommen lassen. Danke für Ihre Tatkraft!
Jürgen Hirsch, Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer/Meidling
Ich finde das was der Bürgermeister mit der Entfernung des Denkmals getan hat, ungeheuer und einfach eine Schande. Ich möchte Euch meine volle Solidarität bekunden, umsomehr als mich ich seit Jahren für Vermittlung der Erinnerung bei jungen Leuten einsetze.
Prof.Dr. Michel CULLIN
Ich habe aus den Medien über die Aktion in Hadersdorf erfahren. Wenn dem tatsächlich so ist wie geschildert (und zunächst besteht kein Grund, dies anzuzweifeln) finde ich das Vorgehen gegen das provisorische Denkmal und die "Säuberungsaktion" schlicht skandalös.
a.Univ.Prof.Mag.Dr. Reinhold Gärtner
Ich unterstütze die Errichtung einer Gedenkstätte für diese Massaker in Hadersdorf am Kamp sowie für die Feigheit und Verlogenheit von politischen Führungskräften und hoffe, dass Ihnen die Umsetzung bald gelingt.
Gustav Krammer
So einen Bürgermeister kann man nur in die Wüste oder in die Antarktis schicken, wo er niemals wieder ein menschliches Wesen trifft. Vielleicht schickt er das nächste mal Mitbürger mit Zahnbürsten zum Strassenreinigen. Das sind meiner Meinung nach Auswüchse der Demokratie. Wenn er auch nur einen Funken von Anstand hätte wäre er schon freiwillig zurückgetreten. Ich schäme mich für solche politische Amsträger
Alfred G.
Ich finde es schade, dass sich der Bürgermeister so gegen das Mahnmal wehrt. Aber leider ist das in Niederösterreich nicht immer die Ausnahme. Ich hoffe, dass sich ein ungarisches Sprichwort bewahrheitet: "Die Wahrheit geht manchmal unter, aber sie ertrinkt nicht."
Mag. Christoph Seydl
An Bernd Toms
Herr Toms!
Wir haben aus den Medien erfahren, dass auf Ihre Anweisung als Bürgermeister hin ein längst überfälliges, von Freiwilligen errichtetes Denkmal für die 61 Opfer eines Nazi-Massakers in Hadersdorf am Kamp, das am 7. April 1945 stattgefunden hat, wieder entfernt wurde. Nicht nur das: Sie haben auch die Feuerwehrjugend angehalten, die 61 Namen der Opfer, die mit Kreide auf die Straße geschrieben wurden, wieder wegzuwaschen.
Wir halten diese Vorgangsweise für einen beispiellosen Skandal und eine bodenlose Schande, die Sie als Bürgermeister einer österreichischen Gemeinde im Jahr 2006 untragbar macht. Treten Sie zurück! Indem man diesen ohnehin verdrängten und vergessenen Opfern selbst 61 Jahre nach der Tat noch immer das Gedenken verweigert, tötet man sie ein zweites Mal. Das ist eines demokratischen Landes, das sich mit seiner dunklen Vergangenheit auseinandersetzen sollte, unwürdig. Es ist eine Politik des Verdrängens, Vertuschens, Verheimlichens und Totschweigens, die in einem Österreich des Jahres 2006 keinen Platz mehr haben darf. Sie sind als Politiker damit untragbar geworden. Ziehen Sie die Konsequenzen!
Dr. Norbert Hasenöhrl, Mag. Margaretha Patek
Vielen Dank für Ihr Engagement in dieser Sache, diesen Menschen gebührt eine anständige Gedenkstätte! Ich werde auch nächstes Jahr wiederkommen und wenn es sein muss auch übernächstes Jahr, aber diesmal nicht allein, sondern mit Freunden, auch mit jungen Menschen aus Hadersdorf und Umgebung.
Karl Reder
Wegen Leuten wie Bgm. Toms muss ich mich immer noch für mein Land schämen, wo immer ich gerade bin. Solche Leute sind nicht nur widerlich, sondern eine potentielle Gefahr. Hauptsache, der Herr Buergermeister scheinheiligt sich dann durch die Messe am Ostersonntag. Wundert mich nur, dass er nicht Asylwerber oder andere Ausländer zum Strassenputzen geordert hat.
Christian Geosits
An den
GEMEINDERAT DER GEMEINDE HADERSDORFKAMMERN
Landsknechtplatz 1 (Gemeindeamt
Hadersdorf-Kammern)
3493 HADERSDORF-KAMMERN
Bei der Vorbereitung einer Reise mit Freunden in Ihre Gemeinde stoße ich gerade auf die Meldung, dass Ihre Gemeinde sich nicht nur dem Gedenken an die Ermordung der 1945 aus dem Zuchthaus Stein entlassenen unschuldigen Häftlinge verweigert hat, sondern dass jetzt auch Ihr Bürgermeister das am Hauptplatz errichtete provisorische Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Massakers abtragen ließ. Und dann er missbrauchte auch noch die Feuerwehrjugend, um die zur Erinnerung an die 61 Opfer des Massakers mit Schulkreide auf deren letzten Weg vom Hauptplatz zum Friedhof geschriebenen Namen entfernen zu lassen.
Glauben Sie denn ernsthaft, dass man seine Ferien in einem Ort, in dem so etwas Ungeheuerliches geschieht, verbringen möchte. Das Verhalten Ihres Bürgermeisters wird dafür sorgen, dass dem Touristen Hadersdorf nicht als „Tor zum Kamptal“ in Erinnerung bleiben wird, sondern als Ort des Massakers von Hadersdorf und als Ort einer noch heute hartherzigen und unbelehrbaren Bevölkerungsmehrheit. Unter diesen Umständen werden wir jedenfalls um Hadersdorf einen großen Bogen machen.
K. Hildebrandt/Bremen
Herr DI Toms,
mit großem Entsetzen und großer Enttäuschung habe ich Ihre Vorgangsweise und Ihre Statements zum Denkmal in Hadersdorf gelesen.
In der Presse vom 27.03.2006 sagen Sie: "Krieg ist Krieg. Es ist fürchterlich, was damals passiert ist. Es hat auch nachher Verbrechen gegeben, Nazis sind aufgrund von Denunzianten-Aussagen erschossen worden."
Als gebildeter Mensch sollten Sie eigentlich wissen, dass die Massaker der SS NICHT als Kriegsverbrechen zu werten sind. Die Ermordung von politischen Häftlingen mit der Denunziation von Mitgliedern verbrecherischer Organisationen zu relativieren halte ich für sehr bedenklich - auch wenn ich die Todesstrafe generell (auch für NS-Verbrecher) ablehne.
Bedenklich finde ich auch, dass Sie die - per iure parteipolitisch unabhängige - Freiwillige Feuerwehr Hadersdorf dazu missbrauchen, die Erinnerung an NS-Opfer "wegzuwaschen".
Das Verbrechen vor 61 Jahren lässt sich aber nicht wegwaschen und auch das Verdrängen und Vergessen und das Abtragen von provisorischen Denkmälern befreit keinen Täter von seiner Schuld.
Sich unter dem Deckmantel der Rücksichtnahme auf die "Stimmung in der Gemeinde" mit den damaligen Tätern zu solidarisieren ist ungeheuerlich. Nein, Herr Bürgermeister, nicht ein Denkmal nimmt die Gemeinde in Geiselhaft. Mit solchen Aussagen nehmen SIE die Gemeinde in Geiselhaft. Kaum eine/r der BesucherInnen von Hadersdorf würde beim Anblick des Denkmals behaupten, dass die HadersdorferInnen "auch heute noch so wären". Aber Ihr Verhalten und Ihre Aussagen lassen hunderttausende ZeitungsleserInnen glauben, dass die HadersdorferInnen "auch heute noch so wären".
Ich hoffe, dass sich die HadersdorferInnen diese Geiselhaft nicht gefallen lassen. Als einzelner mündiger Bürger des Bezirkes Krems fordere ich Sie zum Rücktritt als Landtagsabgeordneter auf!
Stephan Schmatz
Ich danke für ihre Bemühungen, dieses Ereignis nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Umso unverständlicher erscheint die Reaktion des Bürgermeisters von Hadersdorf; ich werde heute noch meinem bescheidenen Protest dahingehend zum Ausdruck bringen, ab sofort die Region Hadersdorf zu vermeiden und meinen Urlaub woanders zu verbringen.
Fam. Ing. Guido Harucksteiner
Danke für Ihre Aktivitäten, die gerade in unserer Gegend sehr wichtig sind. Bitte informieren Sie uns von der weiteren Entwicklung und eventuellen Folgeaktionen.
Dr. Peter & Eva Pollinger,
ich habe euch zu ein bisschen mehr Öffentlichkeit verholfen, siehe Link.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hadersdorf-Kammern
S.F.
Über die Homepage des DÖW bin ich auf Ihre Website gestoßen. Diese Art der Verdrängung von Geschichte ist leider nicht untypisch für Österreich. Ich habe mich selbst intensiv mit dem Thema NS- Zeit in Österreich im Allgemeinen sowie in meiner Heimatgemeinde St. Valentin (ehemaliges Nebenlager von Mauthausen) im Besonderen beschäftigt, und so klingt Vieles sehr vertraut für mich. Alles Gute für Ihre wichtige und alles andere als leichte Arbeit.
Christian Eder
Ich bin tief erschüttert über dieses Verbrechen, eines von vielen die damals begangen worden sind. Aber genauso tief bin ich betroffen über die Ignoranz und Scheinheiligkeit der lokalen Politiker dieser schrecklichen Tat gegenüber.
Diese Gräueltaten während des NS Regimes dürfen niemals vergessen werden. Danke für ihre Konsequenz und Aufklärungsarbeit.
Christine Spindler
Das DÖW hat am 02.04.06 eine Gedenkfahrt nach Engerau durchgeführt. Mittagessen waren wir in Wolfsthal, wo der Bürgermeister von der ÖVP sehr angenehme Worte fand, als er von einem beabsichtigten Denkmal in Wolfsthal bezüglich der Todesmarsches der Juden aus Engerau nach Hainburg berichtete.
Es geht Gott sei Dank auch anders als in Hadersdorf.
Prof. Ernst Güntschl
Hervorragende Initiative, gratuliere. Bin gebürtiger Kremser, lebe aber in Wien. Die Darstellung berührt, macht Geschichte im Kopf lebendig.
A.Höferl
Danke für Ihre Arbeit und für diese äußerst informative Homepage! Wenn Herr Bürgermeister Toms damit "nichts am Hut hat" ist das sehr traurig für ihn selber, ändert aber nichts an der Tatsache, das sich der Ort und seine Bewohner der Vergangenheit stellen müssen - und wir mit Ihnen, weil alle Verantwortung tragen.
Schierer
Ich darf Ihnen zu Ihrem Engagement gegen das Vergessen recht herzlich gratulieren. Wie notwendig Ihre Arbeit ist, zeigt nicht zuletzt die Haltung des Hadersdorfer Bürgermeisters Bernd Toms.
MMag. Thomas E. Schärf
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