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Die Ereignisse in Hadersdorf am Kamp am 6. und 7. April 1945

Ein Jahr später: Exhumierung der Ermordeten

Zwei Jahre später: Der Prozess gegen einige Verantwortliche

Liste der 61 Opfer und deren Kurzbiografie

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Gedenken 2013

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Denkmal abgerissen, Jugendliche mussten Opfernamen von der Straße waschen

Kurz nach der Gedenkfeier am 7. April 2006 anlässlich des 61. Jahrestags des SS-Massakers in Hadersdorf am Kamp ist es in der Gemeinde zu einem schwerwiegenden Eklat gekommen.

Denkmal abgerissen
Der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister des Orts, Dipl.-Ing. Bernd TOMS (VP) ließ das am Hauptplatz errichtete Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Massakers abtragen. Das provisorische Denkmal war wenige Stunden zuvor im Beisein von Landesrätin Christa KRANZL, Bundesrätin Elisabeth KERSCHBAUM, Nationalratsabgeordneten Michaela SBURNY durch Christine PAZDERKA vom Verein Gedenkstätte - Hadersdorf am Kamp enthüllt worden. Mehr als 70 Menschen hatten sich am Hauptplatz von Hadersdorf versammelt, um nach 61 Jahren der 61 Opfer eines SS-Massakers zu gedenken, unter ihnen Bewohner des Ortes, viele GemeinderätInnen, NationalrätInnen; auch Delegationen der Botschaften Deutschlands und Griechenlands hatten bei der Veranstaltung teilgenommen.

Jugendliche mussten Opfernamen von Straße waschen
Toms vergatterte auch die Feuerwehrjugend des Orts im Rahmen einer Nachtübung zum Waschen der Straße. Die Teilnehmer der Gedenkkundgebung hatten zur Erinnerung an die 61 Opfer des Massakers mit Schulkreide deren Namen auf deren letzten Weg vom Hauptplatz zum Friedhof geschrieben. "Niemand soll das lesen zu Ostern", soll der Landtagsabgeordnete gemeint haben, als er die Namen vom Hauptplatz waschen ließ.

Initiatoren schockiert
Die Initiatoren der Gedenkfeier, Christine Pazderka vom Verein Gedenkstätte – Hadersdorf am Kamp und der Zeithistoriker Dr. Robert Streibel, sind schockiert. Robert Streibel: "Das ist ein kleiner österreichischer Skandal, der Bürgermeister verharmlost die Verbrechen des Nationalsozialismus, schleift ein provisorisches Denkmal und nötigt Jugendliche zum Straße Waschen und Ausradieren des Gedenkens. Darf ein Bürgermeister wirklich alles in Niederösterreich?“

Rücktritt gefordert
Christine Pazderka fordert nun den sofortigen Rücktritt des Bürgermeisters und Landtagsabgeordneten Toms. „Herr Landeshauptmann Pröll ist jetzt gefordert, reinen Tisch zu machen und diesen Herrn aus der Politik zu entfernen. Was hier passiert ist eine Verhöhnung der 2. Republik, da kann man nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen. Für mich ist Toms ein Fall für den Staatsanwalt“, so Pazderka.

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