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Die Ereignisse in Hadersdorf am Kamp am 6. und 7. April 1945

Ein Jahr später: Exhumierung der Ermordeten

Zwei Jahre später: Der Prozess gegen einige Verantwortliche

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Vielleicht heilsam

22/06/2009 NÖN   

THOMAS JORDA über die Kritik an den beiden Spoerri-Häusern in Hadersdorf/Kamp.

Der Ruf von Hadersdorf am Kamp ist denkbar schlecht bei jenen, die endlich auf eine vollständige Aufarbeitung der nationalsozialistischen Geschichte Österreichs drängen.

Kein Wunder. Am 7. April 1945 wurden hier 61 politische Häftlinge erschossen. Und es dauerte mehr als sechzig Jahre, bis man dieses grausigen Geschehens in Form einer Gedenktafel gedachte. Die den Pferdefuß hat, dass diese politischen Häftlinge – Griechen, Serben, Tschechen und Österreicher – darauf bloß als Häftlinge vermerkt wurden. Irgendwie Verbrecher halt.

Inzwischen hat Daniel Spoerri den Ort für sich entdeckt. Eigentlich hätte der 79-jährige Schweizer Künstler rumänischer Herkunft ja im Museumszentrum Mistelbach Platz finden sollen, aber man hatte damals sehr rasch die Geschäftsführerin, die dieses im Sinn hatte, entfernt.
Am Freitag wurden nun zwei Spoerri-Häuser in Hadersdorf am Kamp eröffnet. Ein ehemaliges Klostergebäude aus dem 13. Jahrhundert wird zum Kunst-Staulager „Ab Art“, das Spoerris Arbeiten beherbergt und ausstellt. Das zweite Haus, einst Kino, dient unter dem Namen „Eat and Art“ dem Verzehr besonderer Gerichte.

Nun wirft man Spoerri, dessen Vater Jude war, mangelnde Sensibilität vor. Muss er denn ausgerechnet nach Hadersdorf!
Sehen wir die Sache anders. Je internationaler ein Ort, desto weniger kann er die Vergangenheit und vor allem den Umgang damit unter der sprichwörtlichen Tuchent halten. Insofern sind Spoerris Projekte vielleicht – indirekt – heilsam.

***
28.06.2009 - P.S. Ein kleiner Nachtrag zum vorwöchigen Kommentar über Daniel Spoerrie in Hadersdorf. Unter dem Stichwort „Hadersdorfer Bürgermeister“ zeigt You tube eindrucksvoll, wie sich ein Bürgermeister der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit konsequent verweigert.

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