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Die Ereignisse in Hadersdorf am Kamp am 6. und 7. April 1945

Ein Jahr später: Exhumierung der Ermordeten

Zwei Jahre später: Der Prozess gegen einige Verantwortliche

Liste der 61 Opfer und deren Kurzbiografie

Augenzeugen berichten

Erinnern & Vergessen seit 1945

Gedenken 2013

Lieder erinnern an SS-Massaker von Hadersdorf

Jugendliche forschen über NS-Zeit

   

(K)eine Ruhe für Opfer der Nazis

14/04/2009 Bezirksblatt Krems   

Nach jahrelangen Bemühungen des Vereins Gedenkstätte gestand die Gemeinde den 61 Ermordeten nun ein Mahnmal am Friedhof zu. Den Forderungen des Vereins wurde aber nur bedingt Rechnung getragen.

HADERSDORF (law). Am 7. April 1945 wurden in Hadersdorf 61 politische Häftlinge von der Waffen-SS ermordet. Am Hauptplatz allerdings erinnert bis heute nichts an dieses schreckliche Ereignis. Obwohl der Verein Gedenkstätte Hadersdorf um Christine und Gerhard Pazderka seit Jahren für die Errichtung eines Mahnmals kämpft, weigert sich die Gemeinde bis heute, den Hauptplatz mit diesen düsteren Kapiteln der Hadersdorfer Geschichte zu „belasten“.

Doch immerhin: Am Friedhof wurde für die NS-Opfer nun eine Gedenkstätte errichtet. In deren Inschrift sei allerdings ein entscheidendes Wort absichtlich „vergessen“ worden, so Gerhard Pazderka. Der Text auf der Gedenktafel lautet folgendermaßen: „Am 7. April 1945 ermordete an diesem Ort eine SS-Einheit 61 Gefangene. (...)“. Dadurch, dass mit keinem Wort erwähnt wird, dass die Opfer politische Gefangene waren, werde der Anschein erweckt, es habe sich um Verbrecher gehandelt. Durch das Fehlen dieses Wortes werden die Geschehnisse von 1945 verharmlost, lautet die Kritik.

Kritik an Tafel
„Die Ermordeten waren keine Einbrecher oder Diebe. Sie waren Widerstandskämpfer oder Menschen, die sich der nationalsozialistischen Ideologie nicht anschließen wollten. Diese Tafel bringt das allerdings nicht zum Ausdruck“, so Gerhard Pazderka.
Bei der Gedenkfeier waren wie jedes Jahr hochrangige Gäste anwesend, die den Verein Gedenkstätte unterstützen und sich „gegen das Vergessen“ einsetzen. Unter ihnen waren heuer SP-Urgestein Johanna Dohnal, Schriftsteller Erich Hackl und Madeleine Petrovic von den Grünen.

Erwünscht: ein Denkmal
Christine Pazderka, deren Vater einer der 61 Ermordeten war, bedauert ebenfalls das Verhalten der Gemeinde: „Versteckt und so schnell und still wie möglich wurden 1945 die Gefangenen in Hadersdorf erschossen. Versteckt befindet sich nun auch die Gedenktafel am Friedhof.“
Es bleibt nun abzuwarten, ob der Verein Gedenkstätte weiter für ein Denkmal am Hauptplatz kämpfen wird.
Denn für die Gemeinde ist offensichtlich das höchstmögliche Maß an Kompromissbereitschaft erreicht, ein größeres Entgegenkommen als die Gedenktafel am Friedhof ist demnach in näherer Zukunft nicht zu erwarten.

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