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Die Ereignisse in Hadersdorf am Kamp am 6. und 7. April 1945

Ein Jahr später: Exhumierung der Ermordeten

Zwei Jahre später: Der Prozess gegen einige Verantwortliche

Liste der 61 Opfer und deren Kurzbiografie

Augenzeugen berichten

Erinnern & Vergessen seit 1945

Gedenken 2013

Lieder erinnern an SS-Massaker von Hadersdorf

Jugendliche forschen über NS-Zeit

   

Nachlese zur Gedenkveranstaltung

02/1998 Hadersdorf-Kammerner Markt-Kurier   

 „EinMinutenMenschenleben - ein Gedenken in 61 Minuten an die Opfer des Massakers vom 7. April 1945“ am 7. April 1998 am Friedhof Hadersdorf.

Nachdem im Herbst vorigen Jahres die Wogen in Hadersdorf wegen einer geplanten Diskussionsveranstaltung über das Massaker vom 7.4.1945 in Hadersdorf sehr hoch gingen, und diese Veranstaltung in der Folge leider abgesagt werden mußte, verlief diese Gedenkveranstaltung sehr ruhig. Der große Ansturm zu diesem Gedenken an unschuldig Ermordete blieb zwar aus, aber es haben sich doch geschätzte 30 Personen - unter ihnen auch ein Team des ORF - am Friedhof eingefunden. Unter dem Titel „EinMinutenMenschenleben“ wurden den 61 - von NS-Schergen - Ermordeten Namen gegeben und jene Daten und Fakten der Opfer verlesen, die heute bekannt sind. Der ORF hat übrigens einen sehr ausführlichen und objektiv gestalteten Bericht über diese Veranstaltung gesendet.

Es ist wirklich schade, daß es offensichtlich noch immer schwer möglich ist (und das nach mehr als 50 Jahren!!) über gewisse Vorkommnisse der eigenen Lokalgeschichte objektiv und offen zu diskutieren, ohne nicht sofort Kleinkarierte und Scheuklappenbehaftete auf den Plan zu rufen.

Und es ist demokratiepolitisch bedenklich, wenn man solche Veranstaltungen einfach „abdreht“ und so einen offenen und öffentlichen Diskurs verhindert. In Krems war und ist die Durchführung ähnlicher Gedenkveranstaltungen kein Problem.

Man kann aus der Geschichte nur dann lernen, wenn man sich mit ihr offen und unvoreingenommen beschäftigt und nicht indem man sie verdrängt und jene an den Pranger stellt, die den Mut dazu haben und deren Gewissen es nicht zuläßt, zu Ungerechtigkeiten zu schweigen.

Als Historiker traue ich mir diese Feststellung zu. Zusammenfassend würde ich sagen, daß es wichtig und auch richtig war, dieses Gedenken über vorhandene Widerstände und Vorbehalte hinweg doch durchzuführen. Diese ganze Aktion hat aber auch dazu geführt, daß breitere Bevölkerungskreise überhaupt erstmals von diesen traurigen Vorkommnissen des 7. April 1945 erfahren haben und daß man sich darüber unterhalten hat. Es wurde so ein Diskussionsprozeß eingeleitet, auch wenn dieser vornehmlich an den Wirtshaustischen anstelle im Rahmen der geplanten Diskussionsveranstaltung stattfand.

Mag. Andreas Kompek

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