powered by FreeFind
[Besucherinformation] [Kontakt] [Spenden]
 

Die Ereignisse in Hadersdorf am Kamp am 6. und 7. April 1945

Ein Jahr später: Exhumierung der Ermordeten

Zwei Jahre später: Der Prozess gegen einige Verantwortliche

Liste der 61 Opfer und deren Kurzbiografie

Augenzeugen berichten

Erinnern & Vergessen seit 1945

Gedenken 2013

Lieder erinnern an SS-Massaker von Hadersdorf

Jugendliche forschen über NS-Zeit

   

Widerstand in Europa: Tschechoslowakei

Im März 1939 besetzen deutsche Truppen die Tschechoslowakische Republik. Politisch Verdächtige werden im ganzen Land von der Gestapo verhaftet, tausende in die Konzentrationslager nach Mauthausen, Buchenwald, die Frauen nach Ravensbrück verschleppt.

[ » Griechenland ]
[ » Jugoslawien ]
[ » Österreich ]
Am 28. Oktober 1939, dem Jahrestag der Gründung der Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1918, ist das Stadtzentrum von Prag voll von Menschen, sie tragen Bänder in den Nationalfarben. Die deutsche Polizei greift brutal ein, ein Arbeiter wird erschossen, der Medizinstudent Jan Opletal so schwer verletzt, dass er später stirbt. Die Trauerfeier für ihn provoziert die Nazis so sehr, dass sie neun Studenten und Professoren verhaften und sofort hingerichten. In Prag und Brünn werden insgesamt 1200 Stundenten verhaftet und in das KZ Sachsenhausen deportiert, alle Hochschulen werden geschlossen.

Der von Hitler entsandte Reichsprotektor-Stellvertreter Heydrich ist für die schlimmsten Verhaftungs- und Hinrichtungswellen verantwortlich. Initiiert durch die Exilregierung wird am 27. Mai 1942 ein Bombenanschlag auf ihn ausgeführt, nur wenige Tage nach der Tat erliegt Heydrich einer Wundinfektion. Die Attentäter werden bald gefasst, doch darüber hinaus nimmt der deutsche Machtapparat grausame Rache: Von 3188 verhafteten Menschen werden 1357 hingerichtet. Zwei Orte – Lidice und Lezáky – werden im Juni 1942 ausgelöscht, die Männer erschossen, die Frauen und Kinder zumeist in Konzentrationslager transportiert. Insgesamt sterben unter der deutschen Besatzung über 36.000 Tschechen und Tschechinnen, fast alle Juden und Roma werden ermordet.

Im Herbst 1944 wagt ein Teil der slowakischen Armee, gemeinsam mit Partisanen, den „Slowakischen Nationalaufstand“. Er soll die slowakische faschistische Regierung stürzen, und die Tschechoslowakei wiederherstellen.

60.000 Soldaten und etwa 20.000 Partisanen, unter ihnen 2000 jüdische Bürger, befreien ein Gebiet von der Größe Niederösterreichs, auf ihm leben 1,5 Millionen Menschen. Politische Parteien und Gewerkschaften beginnen wieder mit ihrer Arbeit, ja sogar Zeitungen erscheinen und ein Rundfunksender strahlt sein Programm aus. Die Freiheit endet aber rasch, eine Gegenoffensive von Wehrmacht und SS-Einheiten ist erfolgreich; die Aufständischen müssen sich in die Berge zurückziehen, wo sie bis Kriegsende einen Partisanenkampf gegen das deutsche Heer führen.

Bei der Erhebung verlieren etwa 5.000 Aufständische ihr Leben, zumindest ebensoviel Menschenleben fordern danach die Vergeltungsmassnahmen der Wehrmacht. Dutzende Bergdörfer werden wegen ihrer angeblichen oder wirklichen Unterstützung der Aufständischen zerstört, deren Bewohner in KZs verschleppt oder erschossen.

Ein tschechoslowakischer Patriot, der in Hadersdorf am Kamp ermordet wird:
Frantisek VRANKA, Bäckergehilfe, war Mitglied des Wirtschafts- und Bildungsverbandes Libuse. Im November 1939, nach dem Einmarsch der Deutschen in der Tschechoslowakei, erzählte er im Vereinsgasthaus, "dass in Prag 30 Tschechen in den Moldau geworfen und 60.000 Tschechen in KZs gebracht worden sind". In seinem Vortrag sagte er, Christus hätte den Teufel auf 2000 Jahre verbannt, die Zeit sei bald um und der Teufel bekäme immer mehr Macht, es heiße kämpfen, „um der guten Sache der Tschechen zum Sieg zu verhelfen". Frantisek Vranka wird zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Dokumente:
>> Widerstand gegen Hitler und Henlein - Deutsche aus Böhmen erzählen

>> Operation Anthropoid - Das Heydrich Attentat

>> Lidice, eine Recherche von Jana Müller

>> Gedenkstätte Lidice

>> Radio Prag: 60. Jahrestag des Slowakischen Nationalaufstands


[DRUCKVERSION]    
 
           
        Impressum