powered by FreeFind
[Besucherinformation] [Kontakt] [Spenden]
 

Die Ereignisse in Hadersdorf am Kamp am 6. und 7. April 1945

Ein Jahr später: Exhumierung der Ermordeten

Zwei Jahre später: Der Prozess gegen einige Verantwortliche

Liste der 61 Opfer und deren Kurzbiografie

Augenzeugen berichten

Erinnern & Vergessen seit 1945

Gedenken 2013

Lieder erinnern an SS-Massaker von Hadersdorf

Jugendliche forschen über NS-Zeit

   

Nun Gute Nacht

Ein Projekt zur Geschichte des Franz Zeller-Platzes. Der vergessene Widerstand in Krems. Im Rahmen des Waldviertelfestifals 2010

Eröffnung der Installation für den Widerstandskämpfer Franz Zeller am Samstag 26. Juni um 20 Uhr mit einem (kostenlosen) Konzert „Die Freiheit, die WIR meinen..." von Angelika Sacher & Klaus Bergmaier. Die Lieder die von Angelika Sacher & Klaus Bergmaier gespielt werden, sind nicht so oft zu hören in diesen Landen am Donaustrom wie zum Beispiel: Robert Blum, Dem Morgenrot entgegen, Der Tag ist tot. Zum letzten Mal wurde im Jahr 1953(!) ein Widerstandskämpfer in Krems öffentlich geehrt.

Wer Franz Zeller war, der Namensgeber für den Platz vor der Kunsthalle Krems, ist heute so gut wie niemanden mehr bekannt. Zum ersten Mal seit 1953, als der Platz nach Franz Zeller benannt wurde, wird nun in Krems ein Widerstandskämpfer öffentlich geehrt. Eine Leuchtschrift mit den Worten „Nun Gute Nacht“ soll das Schicksal Franz Zellers in Erinnerung rufen. Ein Projekt von Robert Streibel und Gregor Kremser.

Die drei kommunistischen Widerstandskämpfer Franz Zeller, Ferdinand Strasser und Johann Hoffmann wurden 1941 von der Gestapo verhaftet. Im Urteil vom 12. Juni 1942 heißt es unter anderem: “Franz Zeller [… ] wurde im sozialdemokratischen Sinne erzogen. Im Jahre 1927 trat er der SPÖ bei, der er bis zum Verbot 1934 angehörte. [… ] Von 1928 bis 1933 war er außerdem aktives Mitglied des republikanischen Schutzbundes. Zeller ist von Beruf Hilfsarbeiter, fand aber erst nach elfjähriger Arbeitslosigkeit nach der Rückgliederung Österreichs an das Reich Arbeit.“

Franz Zeller kannte Ferdinand Strasser von Jugend auf und beide blieben nach 1938 bei ihrer marxistischen Gesinnung. Ferdinand Strasser nach den Februarkämpfen 1934 über die Tschechoslowakei nach Moskau geflohen und im Mai 1936 illegal nach Österreich zurückgekehrt und im August 1937 bei einer kommunistischen Versammlung festgenommen und inhaftiert worden. In der Urteilsschrift heißt es, dass sie „im Herbst 1939 allmählich zur Ansicht (kamen), dass der Nationalsozialismus die in Österreich bestehenden Rechte der Arbeiterschaft verkürze und dass sich diese nur wehren könnte, wenn die Arbeiter zu einer 'kommunistischen Oppositionspartei' zusammengeschlossen würden“. Neben der Verbreitung illegaler Flugschriften war es ein Ziel der Aktivitäten durch die sogenannte „Rote Hilfe“ Geld für die Familien von Inhaftierten zu sammeln und diese finanziell zu unterstützen.

Am 12. Juni 1942 wurden die drei Angeklagten aus Krems zum Tod verurteilt; am 30. September 1942 wurden sie innerhalb weniger Minuten hingerichtet. Johann Hofmann starb als erster um 18:45, Franz Zeller um 18: 51 und Ferdinand Strasser um 18:55. Ferdinand Strasser rief bei der Übergabe an den Scharfrichter: „Es lebe die Sowjetunion! Rot Front!“ Der Abschiedsbrief Zellers an seine Eltern endet mit den Worten: „Nun liebe Eltern, nehme ich Abschied für immer von Euch (… ) Bewahrt mir ein gutes Andenken (… ). Nun Gute Nacht meine lieben Eltern, Gute Nacht.“

Eröffnung der Lichtskulptur

26.06.2010, 20:00 – zu sehen bis 31.8.2010
Ort: Museums-Wirtshaus Hofbauer, Steiner Landstr. 5


[DRUCKVERSION]    
 
           
        Impressum